24plus feiert 25 Jahre am Standort Hauneck

24plus feiert 25 Jahre am Standort Hauneck

Am 3. Januar 2000 wurde ein Meilenstein in der regionalen Wirtschaftsgeschichte gesetzt: Das 24plus-Zentralhub Hauneck nahm seinen Betrieb auf. Nach einer bemerkenswert kurzen Planungs- und Bauzeit von nur knapp 15 Monaten steht der Zentralumschlagsbetrieb der 24plus nun seit einem Vierteljahrhundert für Innovation und Fortschritt. Heute, 25 Jahre später, feiern wir nicht nur das Bestehen dieses wichtigen Standorts, sondern auch die Menschen, die seine Entwicklung möglich gemacht haben. In einer Reihe von Interviews mit den Schlüsselfiguren der damaligen Zeit, blicken wir zurück auf die Herausforderungen und Erfolge, die 24plus zu dem gemacht haben, was es heute ist: ein Symbol für die Dynamik und das Potenzial unserer Region.

Michael König, Geschäftsführer der 24plus Systemverkehre Objektgesellschaft GmbH & Co. KG, über die Planung der Anlage

Vom Entschluss bis zur Fertigstellung hat es „nur“ eineinhalb Jahre gedauert. Aus damaliger Sicht – ohne Internet, digitalem Arbeiten etc. – eine kurze Zeit, und vieles davon verdanken wir dem ehemaligen Geschäftsführer der 24plus Systemverkehre GmbH & Co. KG, Peter Baumann.

Mit dem vorherigen Zentralhub-Betreiber in Eichenzell bei Fulda war damals geplant, dessen Halle um einen weiteren Hallenteil zu erweitern, damit 24plus sich weiterentwickeln und vergrößern konnte. Dieser Plan wurde den Gesellschaftern noch im Mai 1998 vorgestellt, doch wenige Monate später entdeckte Peter Baumann ein anderes Grundstück, und unsere Pläne änderten sich.

Peter Baumann startete am 1. Juni 1998 als Geschäftsführer und kam mit ambitionierten Zielen zu uns. Innerhalb kurzer Zeit präsentierte er seine Idee einer eigenen Anlage dem damaligen Aufsichtsrat, in dem ich, als ehemaliger Geschäftsführer der Spedition August L. König GmbH und als einer der Gründungsgesellschafter der 24plus, Mitglied war. Als versierter Netzwerkplaner mit langjähriger Berufserfahrung bei einem Logistikkonzern war Peter Baumann nicht nur überzeugend, sondern erhielt auch unser volles Vertrauen.

Dann ging alles ganz schnell: Es wurde eine eigene Objektgesellschaft gegründet, in der die investitionsbereiten Gesellschafter Kapital zur Verfügung stellten und das Objekt an die 24plus Systemverkehre vermieteten. So wurde Peter Baumann mit der Planung beauftragt, und die Objektgesellschaft fungierte sozusagen als ‚Bank‘. Damit nahm das Projekt langsam Fahrt auf und wurde konkret.

 

Erweiterung der Umschlaghalle in Hauneck.
Bereits acht Jahre nach Eröffnung des Standorts wurde die Umschlaghalle von 75 Toren auf 104 Tore erweitert.

 

Die Objektgesellschaft war erst der zweite Eigentümer von Grund und Boden in dem neu entstehenden Gebiet. Außerdem hatten wir einen Generalbauunternehmer engagiert, was für enorme Beschleunigung beim Bau der Anlage sorgte. Unser damaliger Architekt Heinrich Pfaffenbach arbeitete unter Hochdruck und traf sich wöchentlich mit dem Bauleiter und mir zur Besprechung auf der Baustelle. Dabei darf man nicht vergessen, dass Abstimmungen und Kommunikation deutlich schleppender verliefen als heute im digitalen Zeitalter. Das macht es umso beeindruckender, dass dieses Projekt so schnell realisiert werden konnte.

Während der Einweihungsfeier im April 2000 haben wir diesen Erfolg gemeinsam mit vielen Gästen gefeiert. Wir konnten den damaligen Hessischen Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Dieter Posch, als Festredner und den Wirtschaftsfachmann Frank Lehmann – bekannt aus der TV-Sendung „Börse vor 8“ – als Moderator gewinnen. Daneben waren Bundes- und Landtagsabgeordnete, der Landrat und Bürgermeister sowie mehrere hundert geladene Gäste, bestehend aus den Gesellschaftern und ihren Kunden, der Einladung gefolgt. In einem Satz: Es war ein tolles Fest!

 

Heinrich Pfaffenbach (links), Michael König (Mitte) und Peter Baumann (rechts),
Der Schlüssel wurde zur Einweihungsfeier am 7. April 2000 von dem Architekten Heinrich Pfaffenbach (links) an den Geschäftsführer der 24plus Systemverkehre Objektgesellschaft und Bauherr, Michael König, (Mitte) und dem Geschäftsführer der 24plus Systemverkehre, Peter Baumann (rechts), übergeben.

 

Volker Dietz, Geschäftsführer des Architekturbüros Dietz, über den Bau des damals innovativen Hub and Spoke System

Ich erinnere mich noch gut an die Gesellschafterversammlung im Hotel Zum Stern in Bad Hersfeld im Jahr 1998, auf der ich das Projekt vorstellen durfte. Als Angestellter des damaligen Architekturbüros Pfaffenbach sollte ich in Vertretung von Herrn Pfaffenbach, der zu dieser Zeit auf Sylt seinen Urlaub verbrachte, die Präsentation übernehmen und war als noch junger Architekt ziemlich aufgeregt. Diese Nervosität war jedoch unbegründet, denn ich konnte die Gesellschafterrunde davon überzeugen, dass wir das richtige Architekturbüro für diesen vollkommen neuen Bautypus sind.

Während eines Termins im Sommer 1998 in der Geschäftsstelle der 24plus in Frankfurts Westhafen bei der Spedition August L. König lernte unser Team den damaligen Geschäftsführer Peter Baumann kennen, der in einem winzigen und abgelegenen Räumchen residierte. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch und diskutierten uns die Köpfe über die Hallenbauweise heiß. Dabei vermittelte er uns das sogenannte Hub and Spoke System, das es damals in dieser Form noch nicht gab. Nach diesem Gespräch konnten wir mit der Planung starten.

 

Zeichnung der 24plus Systemzentrale
Zeichnung der 24plus Systemzentrale

 

Am Anfang trafen wir auf einige Herausforderungen. Das Grundstück war bereits gekauft, jedoch mussten ca. 50.000 Kubikmeter Erde bewegt und abtransportiert werden. Beauftragt damit waren bekannte Hoch- und Tiefbauunternehmen aus der Region. Jedoch verzögerte sich der Start, weil der Winter mit heftigem Schneefall bis Ende Februar 1999 andauerte. Dann, am 1. März 1999, konnten die Erdarbeiten endlich mit Hochdruck beginnen. Doch dieser Hügel, auf dem einmal die Anlage stehen sollte, entpuppte sich als komplizierter als gedacht – und so mussten wir spontan die Verschiebung des Gebäudes um 1,10 Meter festlegen. Das Bürogebäude wurde zuerst gebaut und befand sich im Rohbau, als Anfang August 1999 endlich die ersten Bindersysteme der Halle gestellt werden konnten.

Es war eine sehr fordernde und herausfordernde Zeit, aber die Zusammenarbeit aller Protagonisten lief hervorragend, und so konnte tatsächlich am 3. Januar 2000 der erste nächtliche Hubumschlag beginnen. Bis heute verbinden Peter Baumann und mich nicht nur diese Erinnerungen, sondern auch eine langjährige Freundschaft und einige Projekte – wie die Versteigerung meiner Kunstwerke auf der transport logistic in München, deren Erlös dadurch gespendet werden konnte.

Noch eine kleine Anekdote zum Schluss: Als Peter Baumann mich damals fragte, warum das Bürogebäude Balkone braucht, antwortete ich scherzhaft: „Weil du Pfeifenraucher bist und den Hof im Freien überschauen können musst.“ Natürlich klärte ich ihn darüber auf, dass die Balkone Anleiterstellen für die Feuerwehr im Gefahrenfall sind – aber darüber lachen können wir heute noch.

 

Sie wollen noch weitere Einblicke? Hier finden Sie einige Zeitungsausschnitte aus der Vergangenheit. In einem Bericht von Peter Baumann finden Sie weitere spannende Informationen über die Entstehung des Standorts Hauneck. Lesen Sie außerdem das Interview mit Michael Erdmann, der in diesem Jahr ebenfalls sein 25-jähriges Jubiläum bei 24plus feiert und die Eröffnung damals live miterlebte.