Aufsichtsratsmitglied Herbert Weber verabschiedet sich in den Ruhestand
Herbert Weber, Geschäftsführer des Gesellschafters Lagermax Logistics Austria GmbH und Mitglied des Aufsichtsrates der 24plus, verabschiedet sich am 31.12.2023 in den wohlverdienten Ruhestand. Nach über 20 Jahren erfolgreicher, guter und vertrauensvoller Zusammenarbeit haben wir ihn gebeten, ein Resümee über diesen langen Zeitraum zu ziehen und einen Blick in die Zukunft der 24plus-Stückgutkooperation zu werfen.
Sie wurden 2015 in den Aufsichtsrat von 24plus gewählt. Was hatte Sie damals dazu bewogen, bei der Aufsichtsratswahl zu kandidieren?
Ich wurde seinerzeit vom damaligen 24plus-Geschäftsführer Peter Baumann kontaktiert. Er teilte mir mit, dass Kees Kuijken von KLG Venlo Niederlande, der bis dahin im Aufsichtsrat vor allem für die internationalen Belange zuständig war, aus persönlichen Gründen ausscheiden würde. Deshalb wurde ein Nachfolger gesucht. Herr Baumann informierte mich darüber, dass ich im Zuge der Sondierungsgespräche über infrage kommende Personen als geeigneter Kandidat vorgeschlagen worden sei – denn mit den internationalen Belangen der 24plus war ich aufgrund meiner Tätigkeiten im Arbeitskreis International vertraut. Ich habe mich sehr über das Vertrauen gefreut und schließlich zugesagt, mich als Kandidat für die anstehende Aufsichtsratswahl aufstellen zu lassen.
Österreich war über Lagermax eines der ersten angeschlossenen Länder der Kooperation, weitere Länder, in denen Lagermax tätig ist – wie Tschechien oder Ungarn – folgten. Im Arbeitskreis International waren Sie seit dessen Gründung aktives Mitglied und haben den internationalen Bereich maßgeblich mit aufgebaut. Welche Herausforderungen sehen Sie im Verhältnis zu den 2000er Jahren, internationale Systempartner mit einer guten Performance für die Kooperation zu gewinnen?
Als wir dem 24plus-Netzwerk beigetreten sind, war es unsere Vision, unser eigenes Osteuropa-Netzwerk an ein deutsches bzw. westeuropäisches Netzwerk anzuschließen, um „mit einem Schlag“ unseren Kunden ein paneuropäisches Stückgutsystem anbieten zu können. Im Arbeitskreis International, dem ich von Anfang an angehörte, arbeiteten wir sehr engagiert daran, geeignete Systempartner in den Anrainerstaaten Deutschlands zu gewinnen, um diese Länder ebenfalls an das Netzwerk anzuschließen. Die Schweiz, Polen, Belgien etc. sowie die „Lagermax-Länder“ Ungarn und Tschechien kamen im ersten Schritt dazu.
Die Herausforderungen haben sich im Verhältnis zu den 2000er Jahren grundlegend geändert. Damals stellte man als Spedition einen Aufnahmeantrag an eine Stückgutkooperation – sofern eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllt waren – um als Systempartner überhaupt infrage zu kommen. Mittlerweile hat sich das Blatt komplett gewendet, und ich denke, dass man allgemein sagen kann: Kooperationen müssen aktiv nach starken Systempartnern suchen.
Welche Vorteile bietet 24plus aus Ihrer Sicht gegenüber Mitbewerbern?
24plus bietet gegenüber anderen Stückgutkooperationen einige Vorteile. So ist man durch die zweimal jährlich stattfindenden Gesellschafter- und Systempartnerversammlungen in der Lage, mitzubestimmen und mitzugestalten. Anliegen werden nicht diktatorisch abgehandelt, sondern es wird faktisch jedes Thema ausführlich dargestellt und diskutiert, um einen Kompromiss und eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden. In manchen Fällen ist das Finden eines Konsenses allerdings nicht einfach. Darüber hinaus werden auch Produkte im Interesse aller Beteiligten entwickelt, um rasch auf Veränderungen am Markt reagieren zu können. Ein wesentlicher Pluspunkt ist, dass man neben dem Hub-Verkehr auch die bilaterale Zusammenarbeit der Partner untereinander großschreibt.
Cubit24 wurde Anfang des Jahres gestartet. Wo sehen Sie den größten Benefit für die Partner seit der Umstellung?
24plus hat mit Cubit24 einen bedeutenden Schritt in Richtung Zukunft gemacht. Nach anfänglichen Hürden – wie bei jeder großen IT-Umstellung – sind die Vorteile absolut erkennbar. So sind die Systempartner nun wesentlich flexibler hinsichtlich der Borderierung oder der Tarifverwaltung sowie im Bereich des Handbuchs. Mit dieser Entwicklung wird 24plus noch viele weitere Vorteile generieren können.
Wie schwer fällt der Abschied aus dem langen Berufsleben bei Lagermax und von 24plus? Was ist Ihnen während der über 20-jährigen Zusammenarbeit mit 24plus besonders im Gedächtnis geblieben?
Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, der Abschied fiele mir leicht. Die letzten Jahrzehnte in dieser Branche waren aufregend, teilweise hektisch, aber alles in allem atemberaubend schön. Anfangs gab es große Veränderungen – ausgelöst durch die Wiedervereinigung Deutschlands und den Niedergang der kommunistischen Staaten in Europa. Dann kamen der EU-Beitritt Österreichs und die damit verbundenen massiven Veränderungen dazu, wie beispielsweise der Wegfall der Zollabfertigung. Dadurch mussten unsere Strukturen entsprechend angepasst werden. Etwa zur selben Zeit hatten wir bei Lagermax auch damit begonnen, die osteuropäischen Länder zu erschließen.
Man kann durchaus sagen, dass ich zu der Generation gehöre, die aufgrund der „Gnade der frühen Geburt“ ein buntes Berufsleben mit vielen Facetten erleben durfte. Umso mehr freue ich mich auch, nach all den Turbulenzen es nun etwas ruhiger angehen zu lassen und mich auch Dingen widmen zu können, die bis dato aus Zeitgründen zu kurz kamen.
Haben Sie Tipps für Ihren Nachfolger im Aufsichtsrat Michael Macheiner bzw. für zukünftige Aufsichtsratsmitglieder bezüglich deren Tätigkeit in diesem Amt?
Tipps an Nachfolger zu geben ist immer problematisch. Zum einen weiß man nicht, ob das überhaupt erwünscht ist, zum anderen muss und wird jeder seinen eigenen Weg finden. Ich bin zuversichtlich, dass mein Nachfolger Michael Macheiner, mit dem ich bereits seit mehreren Jahrzehnten zusammenarbeite, alle Voraussetzungen mitbringt, um die Aufgabe erfolgreich auszufüllen.
Wie sehen Sie insgesamt die Zukunft von 24plus?
Die Zukunft von 24plus sehe ich absolut positiv, wenngleich man im Moment sicherlich verstärkt darüber nachdenken muss, wie die Attraktivität der Kooperation weiter ausgebaut werden kann. Es wird sicher in manchen Regionen eine Herausforderung werden, geeignete und starke Systempartner zu finden. Da der Mittelstand im Stückgut schrumpft, hat es oberste Priorität, die bestehenden Systempartner mit Qualität und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu halten. Auch müssen neue Wege gefunden werden, um „Krisenregionen“ – evtl. in Zusammenarbeit mit anderen Kooperationen – abzudecken.
Ich bin davon überzeugt, dass der Aufsichtsrat mit den Herren Uwe Müller, Christoph Kleine, Dustin Bienek und Michael Macheiner sehr gut aufgestellt ist und sich stets lösungsorientiert den Herausforderungen stellen wird – in dieser Konstellation sind Erfahrung und Schwung vereint.
Das gesamte Team von 24plus bedankt sich herzlich bei Herrn Herbert Weber für die hervorragende Zusammenarbeit in über zwei Jahrzehnten und wünschen ihm alles erdenklich Gute sowie Gesundheit und einen erfüllenden Ruhestand!
Sie möchten mehr über die erfolgreiche Erschließung des Osteuropäischen Markts von Lagermax und die darauffolgende Zusammenarbeit mit 24plus in den 2000er Jahren erfahren? Dann schauen Sie doch gerne mal hier in den Artikel unseres damaligen Kunden- und Mitarbeitermagazins „24plusPunkte“ rein.