Um eine europaweite Gebietsabdeckung in der Logistik zu erreichen und eine Plattform für die Diskussion von Tarifgestaltung, Qualitätssicherung und Produktentwicklung auf internationaler Ebene zu ermöglichen, wurde der internationale Arbeitskreis von 24plus gegründet. Das oberste Ziel dabei ist es, das europaweite Netzwerk stetig zu verbessern und den sich immer im Wandel befindenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Seit April 2020 zählt das 24plus-Netzwerk den Logistikdienstleister Erontrans aus Polen zu seinen Partnern. Agnieszka Kaluzny, European Network Deputy Director bei Erontrans und Mitglied des Arbeitskreises International, erzählt uns im Interview mehr über das Unternehmen und warum die Zusammenarbeit im 24plus-Netzwerk für Erontrans wichtig ist.
Erontrans Logistics Services in Zahlen und Fakten:
- Unternehmensgröße: über 700 Mitarbeitende
- eigener Fuhrpark: 250 Zugmaschinen und 1000 Sattelauflieger
- Gate-Verkehre für 24plus: Skandinavien, Großbritannien
- Zertifizierungen: ISO 9001:2015, ISO 14001, HACCP, AEO, IFS Food, IWAY
- Branchen: Automobile, Militär, Papier, Hightech, Möbel, FMCG, Bau, Handel, Gefahrgut, Lebensmittel, Kühlwaren.
- Leistungen: Intermodaler Transport, Sammelgut (national und international), LCL, FTL, Kühltransporte, Kontraktlogistik, kombinierter Verkehr, Straßentransport, Luftfracht, Seefracht, Fährenverkehr, Schwertransport, Transport zur Auslieferung großer Fahrzeuge, Zollabfertigung, Lieferkettenmanagement
Können Sie uns etwas über die Unternehmensgeschichte und die aktuelle Unternehmensentwicklung erzählen?
Erontrans wurde 1989 von Henrick und Karin Eron gegründet und ist bis heute ein familiengeführtes Unternehmen. Gestartet ist Erontrans mit einem einzigen LKW und hat dann im Laufe der Jahre immer weiter expandiert. Nach einiger Zeit sind die Kinder ins Unternehmen miteingestiegen, und nun wird das Geschäft von Marek Eron zusammen mit seinen beiden Geschwistern geführt. In Polen hat Erontrans mittlerweile sechs Niederlassungen mit über 120 000 Quadratmetern Lagerfläche. Der Hauptsitz befindet sich in Pruszcz Gdański, mit Zentrallager in Piotrków Trybunalski.
Im Oktober 2012 haben wir bei Erontrans dann unsere Transportdienstleistung auf den intermodalen Verkehr erweitert, da es kaum andere Logistikunternehmen in Polen gibt, die diesen Bereich abdecken. Inzwischen sind wir Pioniere im Bereich des Schienentransports und möchten dies für die Zukunft noch weiter ausbauen. Uns ist es wichtig, immer zukunftsgerichtet zu denken: Wie können wir unseren Service verbessern? Was können wir tun, um den Kunden mehr bieten zu können? Mittlerweile sind wir in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen tätig und bieten ein breites Spektrum an Logistikdienstleistungen an, die alle auf die Wünsche und Erwartungen unserer Kunden zugeschnitten sind. Zukunftsorientiertes Denken bestimmt unsere Planung und Strategie für das Unternehmen.
Welche Tätigkeitsschwerpunkte hat Erontrans in Polen?
Wir decken insgesamt ein sehr breites Spektrum an Logistikdienstleistungen ab. Wir führen Sammelguttransporte über den Straßen-, See-, und Luftverkehr und mithilfe von Güterzügen durch. Auf unseren Schienenverkehr sind wir besonders stolz und möchten diesen in Zukunft auch international noch weiter ausbauen. Denn wir sind nicht nur national sehr stark aufgestellt – unsere Transporte decken auch einen großen Bereich innerhalb Europas ab. Zu unserem Leistungsspektrum gehören neben den Sammelguttransporten und der Kontraktlogistik auch spezielle Kühltransporte, Schwertransporte, LCL, FTL und Zollabfertigungen. Des Weiteren haben wir uns auch auf den Transport großer Fahrzeuge, wie Busse und LKW, zur Auslieferung spezialisiert.
Welche Entwicklungen sehen Sie im Import und Export für Ihre Länderrelation?
Polen verfügt über eine Reihe von Wirtschaftszweigen, die zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beitragen. Neben der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Möbelproduktion spielen auch die chemische Industrie, die Nahrungsmittelverarbeitung, die Informationstechnologie, der Energiesektor und der Dienstleistungssektor eine wichtige Rolle. Rückblickend gab es zur Zeit der Covid-19-Pandemie kaum Veränderungen in Bezug auf Transporte, insbesondere Sammelguttransporte. Der Fokus der Kunden lag auf kleinen Sendungen. Für unsere Kunden gab es in dieser Hinsicht keinen Unterschied im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie. Wir haben gemerkt, wie gut wir gegen Krisen aufgestellt sind, und dass wir mit unserer Organisation und unseren implementierten Abläufen den gleichen Service für unsere Kunden erfüllen konnten wie immer.
Seit dem Krieg in der Ukraine sind die Auswirkungen in Polen, aber auch generell in Europa, deutlich spürbar, insbesondere die hohen Kraftstoffpreise. Das versuchen wir durch Innovation und Umstrukturierung unserer Planung abzufedern, denn die gestiegenen Preise sollen keine Auswirkungen auf unsere Kunden haben. Transportplanung ist bei uns daher das A und O. Die Kooperation mit 24plus ist hierbei sehr hilfreich, da unser gesamtes Transportsystem an Effizienz gewonnen hat und die Lieferzeiten sich verkürzt haben. Der Informationsaustausch mit den Netzwerkpartnern, auch auf internationaler Ebene, erlaubt es uns, für gemeinsame, globale Probleme zukunftsfähige Lösungen zu finden.
Wann und warum sind Sie dem 24plus-Netzwerk beigetreten?
Wir sind seit April 2020 Teil des Netzwerks. Damals haben wir uns gefragt, wie wir den aktuellen Anforderungen des Marktes gerecht werden können. Uns war es wichtig, den Kunden maßgeschneiderte Lösungen anzubieten und unser Angebot zu erweitern. Durch das 24plus-Netzwerk haben wir die Möglichkeit bekommen, unsere internationalen Lieferungen auszubauen und mehr Service für unsere Kundenprojekte zu bieten.
Inwiefern profitieren Sie von der Zusammenarbeit mit einem Netzwerk wie 24plus?
Seit der Zusammenarbeit mit 24plus konnten wir unser Portfolio für Sammelguttransporte um weitere Länder vergrößern. So gehören nun auch Österreich, die Schweiz und Frankreich zu unseren Liefergebieten. Wir können viele Hubs von 24plus in Deutschland nutzen, wodurch wir ein höheres Auftragsvolumen und schnellere Lieferungen anbieten können. Wichtig ist für uns auch der Austausch mit den anderen Netzwerkmitgliedern. Es gibt zweimal im Jahr ein großes Treffen aller Netzwerkpartner, bei dem wir uns über verschiedenen Themen austauschen. Wir besprechen einerseits Herausforderungen, die das Netzwerk betreffen, aber auch individuelle Anliegen der einzelnen Partner, und suchen gemeinsam nach Lösungen. Zusammen entwickeln wir immer wieder neue Konzepte zur Verbesserung des Netzwerks. Für die Zukunft können wir uns vorstellen, Sammelgut bald auch intermodal über Ländergrenzen hinweg zu transportieren, um CO2 einzusparen. Möglich wäre auch der internationale Einsatz von LKW, die mit Strom fahren. Wir möchten in jedem Fall weiter mit dem 24plus-Netzwerk zusammenwachsen, um gemeinsam Innovationen für die Zukunft entwickeln zu können.
Was ist Ihr wichtigstes Learning, welches Sie aus der Kooperation mit 24plus mitgenommen haben?
Es gab in den letzten Jahren auf beiden Seiten Learnings. Erontrans bringt beispielsweise jahrelange Erfahrung durch die Zusammenarbeit mit anderen Ländern, ein hohes Maß an Flexibilität im Betrieb und effiziente Lösungsansätze mit, die aktiv in das Netzwerk eingebracht werden können. Durch das Netzwerk wiederum haben wir neue Möglichkeiten entdeckt, wie man den Service für die Kunden erweitern und qualitativ verbessern kann. Vor allem bei der Optimierung der internationalen Transitzeiten war 24plus eine große Hilfe. Besonders überzeugt hat uns der persönliche Umgang der Netzwerkmitglieder untereinander – denn darauf baut die gute Zusammenarbeit und Partnerschaft innerhalb des Netzwerks auf, von der alle Seiten profitieren.
Sie möchten mehr über unsere internationalen Partner erfahren? Dann lesen Sie hier das Partnerinterview mit Carsten Nitz, Director Road von Blue Water Shipping A/S .